Unter Embryotransfer versteht man die Gewinnung von Embryonen durch Gebärmutterspülung der Spenderstute an Tag 6-9 nach der Besamung und die anschließende Übertragung des Embryos auf eine Empfängerstute. Diese übernimmt dann sowohl die Trächtigkeit als auch die Aufzucht des Fohlens. Die Empfängerstute kann vom Züchter gestellt werden oder aus einer Empfängerstutenherde eines ET-Zentrums. Hierzu kann der Embryo im Tages- oder Nachtexpress von uns verschickt werden. Der Embryo wird dann im ET-Zentrum in eine Empfängerstute transferiert. Die Empfängerstute wird am 14. – 16. Tag nach der Besamung der Spenderstute auf eine vorhandene Trächtigkeit per Ultraschall untersucht und im Falle eines Leasing am 42.-45. Tag mit erfolgreicher Trächtigkeitsnachuntersuchung an den Züchter abgegeben, der die Stute dann bis zum Absetzen des Fohlens im folgenden Jahr behält.

Embryotransfer wird schon seit den siebziger Jahren in der Pferdezucht eingesetzt. Am häufigsten wird er in Argentinien, Brasilien und den USA angewendet. In Deutschland ist der Embryotransfer zahlenmäßig noch gering vertreten, wird von ambitionierten Züchtern aber immer mehr nachgefragt, weshalb wir uns entschieden haben diesen Service auf unserer Station, neben der künstlichen Besamung mit Frisch- und Tiefgefriersperma, anzubieten.

Nachteile des Embryotransfers:
Für die Synchronisation von Empfängerstuten mit der Spenderstute und die Embryonenspülung und den -transfer fallen im Vergleich zur üblichen künstlichen Besamung zusätzliche Kosten an. Die höchsten Mehrkosten entstehen allerdings für das Leasing einer Empfängerstute, welches umgangen werden kann wenn der Züchter eine eigene Empfängerstute zur Verfügung stellen kann. Jeder Züchter sollte überlegen welches seine wertvollste Stute ist und könnte eine andere weniger wertvolle vielleicht als Empfängerstute nutzen.

Wichtigste Voraussetzungen für einen erfolgreichen Embryotransfer sind eine gute Fruchtbarkeit von Spenderstute und Empfängerstute sowie die optimale Vorbereitung des inneren und äußeren Genitales und die Qualität des bei der Besamung verwendeten Samens.

Die Synchronisation einer Empfängerstute ist einer der Knackpunkte des Embryotransfers, weshalb eine gewisse Vorbereitungszeit vor der Besamung der Spenderstute eingeplant werden sollte! Die Empfängerstute sollte möglichst jung und geschlechtsgesund sein und wenn möglich schon ein Fohlen ausgetragen haben, allerdings ist das nicht unbedingt Voraussetzung. Die Stute sollte gleich groß oder größer als die Spenderstute sein, einen guten Charakter aufweisen und einen guten Allgemeinzustand.

Das Alter der Spenderstute hat durch die natürliche Abnahme der Fruchtbarkeit bei älteren Stuten einen wesentlichen Einfluss auf den Erfolg eines Embryotransfers. Man hat festgestellt, dass Stuten, die jünger als 10 Jahre sind eine durchschnittliche Embryonengewinnungsrate von 70 % haben, Stuten zwischen 10 und 15 Jahren eine von etwa 50 % wohingegen ältere Stuten deutlich geringere Embryogewinnungsraten aufweisen. Diese liegen dann nur noch bei 30 bis 50 %. Der Transfererfolg, d.h. die Rate der trächtigen Empfängerstuten nach Übertragung eines Embryos liegt, abhängig von oben genannten Faktoren und der Qualität der tierärztlichen Arbeit, bei 70 bis 85%.

Die Übertragung der Embryonen geschieht auf unserer Station nicht-chirurgisch und ähnelt im Prinzip einer künstlichen Besamung, d.h. der Embryo wird nach seinem Auffinden unter dem Mikroskop und seiner Waschung, um anhaftende Zellreste zu entfernen, in eine Mikropipette verbracht und kann dann transzervikal durch den Muttermund in die Gebärmutter der Empfängerstute eingebracht werden.

Auf unserer Deckstation der Tierärztlichen Praxis Hoffeld, die auch Verbandsstation des Holsteiner Verbandes ist, ist ihre Stute in guten Händen. Die Pferde sind in großzügigen Boxen mit täglichem Auslauf untergebracht und wir freuen uns wenn sie telefonisch mit uns Kontakt aufnehmen.

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